Bioabbaubare Kunststoffe

Der biologische Abbau von Kunststoffen erscheint auf den ersten Blick positiv. Sofern Kunststoffe im Lebenszyklus (Herstellung, Verarbeitung, Gebrauch) in die Umwelt eingebracht werden, werden sie ja auch durch den biologischen Abbau zersetzt.

Die Bioabbaubarkeit von Kunststoffen sollte jedoch keineswegs als alternativer Entsorgungsweg betrachtet werden mit der Konsequenz, dass Kunststoffe unbedacht in die Umwelt eingetragen werden können. Generell sollten Kunststoffe nach Nutzung in Entsorgungssystemen gesammelt werden und nicht in die Umgebung eingetragen werden. Die Stoffströme aus den Sammelsystemen sollten, soweit technisch möglich, in weitgehend sortenreine Fraktionen trennbar, mechanisch recycelt werden.

Grundsätzlich ist die Zersetzung der Kohlenstoffkette von Kunststoffen unter Umgebungsbedingungen nicht sinnvoll, da eine mögliche Energiequelle ungenutzt und unter CO2-Freisetzung zersetzt wird. Solange in der Energieerzeugung die Verbrennung von Kohlenstoffen eine wesentliche Energiequelle darstellt, sollte anstatt der ungenutzten Zersetzung zumindest eine thermische Nutzung (d. h. Verbrennung unter Energiegewinnung) erfolgen. Bei einer unbeabsichtigten Freisetzung von Kunststoffen in die Umgebung kann eine Bioabbaubarkeit (auch bei längeren Zeiträumen als in typischen Zertifizierungen gefordert) gegenüber herkömmlichen Kunststoffen den Vorteil einer Art Notlösung durch Zersetzung und biologischen Abbau des Kunststoffes bieten.

Bioabbaubare Kunststoffe sollten vor allem dann eingesetzt werden, wenn die biologische Abbaubarkeit einen funktionalen Vorteil bietet. Dies kann beispielsweise in folgenden Anwendungen der Fall sein: