Biobasierte Kunststoffe

Biobasierte Kunststoffe haben das Potenzial, weniger klimaschädlich als petrochemisch basierte Kunststoffe zu sein, sofern die aufgrund der Herstellung, Verwendung und Entsorgung des biobasierten Kunststoffs freigesetzte CO2-Menge geringer ist als die bei der Herstellung und Verwendung von petrochemisch basierten Kunststoffen freigesetzte CO2-Menge.

Teilweise erreichen biobasierte Kunststoffe die gewünschte geringere CO2-Freisetzung jedoch in der Praxis nicht. Gründe können deutlich kleinere Produktionsanlagen und geographisch fragmentierte Prozessschritte mit entsprechend langen Transportwegen sein. Im Vergleich dazu können Prozesse und Anlagen zur Herstellung von z. B. Polyolefinen deutlich größer und effizienter sein. Bei entsprechendem Wachstum und lokal organisierter Wertschöpfungskette ist jedoch zu erwarten, dass biobasierte Kunststoffe das Potenzial einer möglichen reduzierten CO2-Freisetzung tatsächlich bieten können.

Ein Life Cycle Assessment (LCA) – auch als Ökobilanz bekannt – ist umfangreicher und aussagekräftiger als die alleinige Betrachtung der CO2-Freisetzung bzw. des abgeleiteten Erderwärmungspotenzials, da neben dem CO2-Fußabdruck weitere Faktoren (z. B. Wasserverschmutzung, Bodenversauerung, Pestizideinsatz, Eutrophierung) eingeschlossen werden. Aufgrund der landwirtschaftlichen Aktivitäten zur Herstellung nachwachsender Rohstoffe schneiden diese bzgl. dieser Aspekte oft schlechter ab als petrochemisch basierte Kunststoffe. Allerdings sollte bei entsprechenden Vergleichen auch die Auswirkung der Erdölförderung umfassend einbezogen werden.